Dr. phil. Dipl.-Ing. Oliver Parodi

Oliver Parodi
Dr. phil. Dipl.-Ing. Oliver Parodi ist Nachhaltigkeitsforscher und -aktivist. Er leitet die Forschungsgruppe „Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Transformation“ am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des KIT. Aktuell baut er federführend mit seiner Forschungsgruppe das „Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel“ (KAT) auf, das als Institution des Wandels transformative Nachhaltigkeitsforschung betreibt – also sowohl Beiträge für eine „Große Transformation“ liefert als auch Transformationsprozesse beforscht. Das KAT baut auf dem Reallabor „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ auf, das Oliver Parodi 2012 als eines der ersten Reallabore weltweit initiiert und aufgebaut hat und seither mit seinem Team in Karlsruhe betreibt.
Als ausgebildeter Bauingenieur, Kulturwissenschaftler und Philosoph forscht und arbeitet er seit mehr als 20 Jahren im Themenfeld Nachhaltiger Entwicklung, baut Brücken im Denken und Wahrnehmen, führt unterschiedliche Perspektiven, Weltbilder und (disziplinäre) Kulturen zusammen – in der Überzeugung, dass Nachhaltige Entwicklung nur als Gemeinschaftsaufgabe und in der Verständigung über die Grenzen von Ressorts, Disziplinen, Sektoren und gesellschaftlichen Subsystemen hinweg realisiert werden kann.
Als Kulturwissenschaftler verankert er die aktuellen gesellschaftlichen Bemühungen um eine Nachhaltigkeitstransformation in den Tiefen der Menschheitsgeschichte, fordert und fördert die Entstehung von „Kulturen der Nachhaltigkeit“ und macht plausibel, warum die Etablierung einer globalen Kultur der Nachhaltigkeit nicht nur eine große Transformation wäre, sondern ein (r)evolutionärer Schritt in der Geschichte der Menschheit.
Als Philosoph und Nachhaltigkeitsforscher leuchtet er ferner Ecken aus, die bislang im Kontext Nachhaltiger Entwicklung vernachlässigt, bzw. negiert wurden, kümmert sich um ästhetische Aspekte, um Wahrnehmung und Schönheit im Kontext von Nachhaltigkeit und ist Vordenker der „Personalen Nachhaltigkeit“, die den sonst aus den Nachhaltigkeitsdiskursen herausgekürzten Menschen als subjektiv-leibliches Wesen in den Blick nimmt und neben der Transformation des öko-sozio-technischen Systems auch eine „inner transition“ thematisiert. Mehr dazu erfährt man im Buch „Personal Sustainability – Exploring the Far Side of Sustainable Development“, das er zusammen mit Kaidi Tamm 2018 herausgegeben hat.